Digitale Barrierefreiheit 2025: Was österreichische Unternehmen jetzt wissen müssen

Das neue Barrierefreiheitsgesetz unbedingt beachten

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Grafik mit rotem Hintergrund und weißem Text: „Digitale Barrierefreiheit 2025: Was österreichische Unternehmen jetzt wissen müssen“. Unten links das Logo von SEO-SEA.at mit dem Slogan „Online-Marketing ohne Bindung“, rechts daneben das Google Partner-Logo.

Ab 2025 wird digitale Barrierefreiheit für fast alle Firmen in Österreich zur Pflicht. Trotzdem sind aktuell 99 % der Onlineshops nicht barrierefrei. Ich weiß, viele Unternehmer haben dieses Thema bisher vernachlässigt. Aber uns steht ein bedeutender Wendepunkt bevor. Ab dem 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) in Kraft. Es verpflichtet dich, deine digitalen Produkte sowie Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten.

Die Zahlen machen deutlich, wie dringend dieses Thema ist. Etwa 1,9 Millionen Menschen in Österreich fühlen sich aus gesundheitlichen Gründen im Alltag eingeschränkt. Das entspricht 25 % der Gesamtbevölkerung. In Deutschland sind es sogar rund 7,9 Millionen Menschen mit schweren Behinderungen. Sie sind auf barrierefreie Webseiten angewiesen. Wer die neuen Anforderungen zur digitalen Barrierefreiheit 2025 nicht erfüllt, riskiert in Österreich Bußgelder von bis zu 80.000 Euro. Solche Strafen können aber leicht verhindert werden, wenn man sich rechtzeitig mit diesem Thema auseinandersetzt.

Deshalb ist es für dich als Unternehmer mit mehr als 10 Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz über 2 Millionen Euro entscheidend, jetzt zu handeln. Passe deine Webseite nach den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.2 an.

In diesem Artikel erkläre ich dir, was österreichische Unternehmen konkret tun müssen, um rechtzeitig die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und welche Schritte für die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit notwendig sind. Der beste Zeitpunkt, mit der Barrierefreiheit zu beginnen, war vor einem Jahr – der zweitbeste ist genau JETZT.

Warum digitale Barrierefreiheit 2025 für Unternehmen entscheidend ist

Fast jede fünfte Person in Österreich (18 Prozent) hat laut Erhebungen des Sozialministeriums eine physische oder psychische Behinderung.“ — Volksbank Wien, Major Austrian financial institution

Barrierefreie digitale Angebote sind wichtig, nicht nur, weil es Gesetze vorschreiben. Für Dich als Unternehmer gibt es tiefgreifende Gründe, warum sie strategisch wichtig sind. Schauen wir uns die entscheidenden Faktoren an. Digitale Barrierefreiheit ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und wird auch immer stärker ein Google-Rankingfaktor.

» Demografische Entwicklung und Nutzergruppen

Du musst bedenken: Die Gesellschaft ändert sich. Digitale Angebote benötigen darum neue Eigenschaften. In Deutschland leben ungefähr 7,9 Millionen Menschen mit einer schweren Behinderung. In Österreich hat die Bevölkerung circa 18,4 Prozent Menschen mit einer zeitweiligen oder dauerhaften Beeinträchtigung. Mit diesen Zahlen erkennst Du das riesige Potenzial. Diese Nutzergruppe wurde bisher oft übersehen.

Besonders bemerkenswert: Fast 10 Prozent aller Männer sind von einer Rot-Grün-Sehschwäche betroffen, und etwa 500.000 Menschen in Deutschland gelten als sehbehindert. Darüber hinaus sind rund 80.000 Deutsche gehörlos und etwa 16 Millionen – ein Viertel der Bevölkerung – schwerhörig.

Die Zielgruppe für barrierefreie Angebote geht jedoch weit darüber hinaus. Etwa 28 Prozent aller Deutschen gehören einer Altersschicht zwischen 60 und mehr Jahren an. Diese „Silversurfer“ (ich liebe diesen Begriff!) bilden eine stark wachsende Nutzergruppe im Internet, deren Bedeutung aufgrund der demografischen Entwicklung kontinuierlich zunimmt. Zusätzlich sollten wir nicht vergessen, dass rund vier Millionen Menschen in Deutschland nicht über zufriedenstellende Deutschkenntnisse verfügen und von vereinfachten Navigationsmöglichkeiten profitieren würden.

» Wirtschaftliche Vorteile barrierefreier Websites

Digitale Barrierefreiheit hat beachtliche wirtschaftliche Vorteile. Dieser Aspekt wird meiner Meinung nach selten genug betont. 38 Prozent der Firmen, die Funktionen für digitale Barrierefreiheit eingeführt haben, berichten von mehr Umsatz und höheren Konversionsraten. Der Grund dafür ist einfach: Barrierefreie Websites erreichen nicht nur neue Kunden, sondern verbessern die Benutzerfreundlichkeit für alle.

Zudem sparen 28 Prozent der Firmen durch digitale Barrierefreiheit viel Geld. Es gibt weniger Anfragen an den Kundensupport, weil Informationen leichter zu finden sind. Auch Rechtsstreitigkeiten können vermieden werden.

Barrierefreie Websites haben zudem bessere Platzierungen in Suchmaschinen. Durch ihre Struktur und gute Zugänglichkeit bewerten Suchmaschinen sie oft besser. Das führt zu mehr Besuchern und damit zu höheren Umsätzen. Es ist sozusagen ein kostenloser SEO-Boost als Nebeneffekt!

» Rechtliche Risiken bei Nichteinhaltung

Ab 28. Juni 2025 gilt das Barrierefreiheitsgesetz (BaFG). Es hat beträchtliche Folgen für Unternehmen, die es nicht beachten. In Österreich kosten Verstöße bis zu 80.000 € Strafe. Eine Überwachungsinstanz ist die Monitoring- und Beschwerdestelle im Sozialministerium. Sie kann Bescheide ausstellen, falls du gegen das Gesetz verstößt.

Eine Ausnahme gibt es: Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten und einem Jahresumsatz oder einer Bilanzsumme von höchstens 2 Millionen Euro sind nicht betroffen.

Betroffen sind viele Produkte sowie Dienstleistungen. Das Gesetz betrifft zum Beispiel Webshops, E-Banking-Systeme oder Computer. Auch Smartphones, Bankomaten wie TV-Geräte sind betroffen. Auch E-Book-Lesegeräte sowie Dienstleistungen für den Personenverkehr. Frühzeitige Anpassungen sind sehr wichtig. Deshalb ist es für dich als Unternehmer entscheidend, JETZT zu handeln. Warte nicht, wenn das Gesetz schon gilt. So vermeidest du ein Durcheinander wie bei der DSGVO. Du erfüllst die kommenden Anforderungen rechtzeitig. Wir wollen alle kein neues DSGVO-Chaos!

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit konkret?

„Benutzeroberflächen und Navigationsstrukturen müssen intuitiv bedienbar sein und die Nutzung von Hilfsmitteln wie Screenreader, Tastaturnavigation und Sprachsteuerung ermöglichen.“ — Quivo, E-commerce accessibility solutions provider

Um digitale Barrierefreiheit konkret umzusetzen, musst du vor allem die internationalen Standards der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) verstehen und anwenden. Diese Richtlinien bilden die Grundlage für barrierefreie digitale Angebote und sind auch die Basis für das kommende Barrierefreiheitsgesetz in Österreich. Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, was das genau bedeutet.

Die 4 Prinzipien: Wahrnehmbar, Bedienbar, Verständlich, Robust

Die WCAG basieren auf vier grundlegenden Prinzipien, die zusammen das Fundament für digitale Barrierefreiheit bilden:

  1. Wahrnehmbar: Alle Informationen und Benutzeroberflächen MÜSSEN für jeden Nutzer wahrnehmbar sein. Das bedeutet, dass Inhalte über mehrere Sinneskanäle zugänglich sein müssen. Bilder brauchen Alternativtexte für blinde Menschen, Videos benötigen Untertitel für gehörlose Nutzer, und Farbkontraste müssen ausreichend sein (mindestens 4,5:1 für normalen Text, 3:1 für große Texte).

  2. Bedienbar: Deine Website muss vollständig bedienbar sein – egal, wie jemand mit dem Computer interagiert. Sie muss komplett mit der Tastatur funktionieren, ohne dass eine Maus nötig ist, und ausreichend Zeit für Interaktionen bieten. Außerdem darfst du keine blinkenden Inhalte einbauen, die Anfälle auslösen könnten.

  3. Verständlich: Inhalte und Bedienung müssen für alle verständlich sein. Meiner Meinung nach ist das oft der am meisten vernachlässigte Aspekt. Hierzu gehören eine klare Sprache, konsistente Navigation und hilfreiche Fehlermeldungen. Die Nutzerführung sollte vorhersehbar sein und nicht plötzlich ihr Verhalten ändern.

  4. Robust: Deine Inhalte müssen mit verschiedenen Browsern und assistiven Technologien wie Screenreadern funktionieren – sowohl mit aktuellen als auch zukünftigen Versionen. Das erfordert sauberen, standardkonformen Code und eine durchdachte Implementierung.

Diese vier Prinzipien werden in insgesamt 13 Richtlinien und 86 konkreten Erfolgskriterien ausformuliert, die in drei Konformitätsstufen (A, AA und AAA) eingeteilt sind.

Beispiele für barrierefreie Gestaltung

Barrierefreie Webseiten müssen NICHT langweilig oder veraltet aussehen. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum! Es gibt zahlreiche moderne Webseiten, die Barrierefreiheit und ansprechendes Design erfolgreich verbinden:

  • Alternativtexte für Bilder: Jedes Bild, das Informationen vermittelt, braucht eine kurze Beschreibung dessen, was zu sehen ist, damit Screenreader-Nutzer den Inhalt verstehen können.

  • Strukturierte Inhalte: Eine klare Hierarchie von Überschriften (H1 bis H6) hilft allen Nutzern bei der Navigation und ist besonders für Screenreader unverzichtbar.

  • Kontrastreiche Gestaltung: Text muss sich deutlich vom Hintergrund abheben. Trotzdem ist kreatives Design möglich – das Rebranding von Wise zeigt, dass barrierefreie Kontraste und modernes Design kein Widerspruch sind.

  • Tastaturbedienbarkeit: Alle interaktiven Elemente müssen mit der Tastatur erreichbar sein und einen sichtbaren Fokus-Indikator haben. Das ist kein „Nice-to-have“, sondern ein MUSS!

  • Responsive Design: Deine Inhalte müssen sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen und bei 200% Zoom noch nutzbar sein.

» Was laut WCAG 2.2 zu beachten ist

Die aktuelle Version der WCAG 2.2 bringt einige wichtige Neuerungen, die du kennen solltest:

  • Fokus-Sichtbarkeit: Elemente mit Tastaturfokus dürfen nicht verdeckt werden, etwa durch Cookie-Banner (2.4.11 Focus Not Obscured). Nervige Pop-ups, die den Fokus verstecken, sind also tabu.

  • Alternative zu Ziehbewegungen: Alle Funktionen, die Wisch- oder Ziehbewegungen erfordern, müssen auch mit einfachem Klicken oder Tippen bedienbar sein (2.5.7 Dragging Movements).

  • Mindestgröße von Zielbereichen: Klickbare Elemente müssen mindestens 24×24 Pixel groß sein, damit sie auch von Menschen mit motorischen Einschränkungen getroffen werden können (2.5.8 Target Size).

  • Konsistente Hilfe: Hilfe- und Kontaktinformationen müssen auf allen Seiten an der gleichen Stelle zu finden sein (3.2.6 Consistent Help).

  • Redundante Eingaben vermeiden: Bereits eingegebene Informationen sollten nicht mehrfach abgefragt werden (3.3.7 Redundant Entry). Wer kennt das nicht – ständig die gleichen Daten eingeben müssen nervt alle Nutzer!

  • Barrierefreie Authentifizierung: Alternativen zu kognitiven Funktionstests bei der Authentifizierung sind erforderlich (3.3.8 Accessible Authentication).

Für dich als österreichischer Unternehmer ist besonders wichtig: Gemäß dem kommenden Barrierefreiheitsgesetz musst du mindestens die Konformitätsstufe AA erfüllen. Diese umfasst 55 der insgesamt 86 Erfolgskriterien und stellt einen guten Kompromiss zwischen umfassender Barrierefreiheit und praktischer Umsetzbarkeit dar.

Die Umsetzung dieser Prinzipien ist nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern bringt dir auch wirtschaftliche Vorteile. Außerdem schaffst du ein inklusives digitales Umfeld, das allen Menschen – unabhängig von ihren Fähigkeiten – gleichberechtigten Zugang zu deinen Informationen und Dienstleistungen ermöglicht.

Digitale Barrierefreiheit 2025: Was österreichische Unternehmen jetzt wissen müssen

Grafik mit Text „Was österreichische Unternehmen jetzt wissen müssen“. Darunter Symbole: ein Kalender mit dem Datum 28. Juni, ein Vorhängeschloss mit Barrierefreiheits-Symbol und ein Dokument mit Euro-Zeichen. Hinweis auf das Inkrafttreten gesetzlicher Vorgaben zur digitalen Barrierefreiheit ab 2025.

Ab 2025 wird digitale Barrierefreiheit für fast alle Unternehmen in Österreich zur Pflicht. Trotzdem sind aktuell 99 % der Onlineshops nicht barrierefrei. Ich weiß, viele Unternehmer haben dieses Thema bisher vernachlässigt. Aber ein bedeutender Wendepunkt steht uns bevor. Ab dem 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) in Kraft. Es verpflichtet Dich, deine digitalen Produkte sowie Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten.

Die Dringlichkeit dieser Thematik wird durch Zahlen deutlich. In Österreich fühlen sich etwa 1,9 Millionen Menschen im Alltag eingeschränkt. Das entspricht 25 % der Gesamtbevölkerung. In Deutschland sind es sogar rund 7,9 Millionen Menschen mit schweren Behinderungen. Sie sind auf barrierefreie Webseiten angewiesen. Wer die neuen Anforderungen zur digitalen Barrierefreiheit 2025 nicht erfüllt, riskiert in Österreich hohe Bußgelder. Bis zu 80.000 € können fällig werden. Das ist viel Geld.

Daher ist es für Dich als Unternehmer mit mehr als 10 Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz über 2 Millionen Euro entscheidend, jetzt zu handeln. Passe deine Webseite nach den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.2 an.

Ich zeige hier die Schritte, die für die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit notwendig sind. Der beste Zeitpunkt, mit der Barrierefreiheit zu beginnen, war vor einem Jahr. Der zweitbeste ist genau jetzt.

Welche Schritte müssen Unternehmen jetzt setzen?

Mit dem nahenden Inkrafttreten des Barrierefreiheitsgesetzes stehen österreichische Unternehmen vor der Herausforderung, ihre digitalen Angebote anzupassen. Aber wie gehst du dieses Thema am besten an? Lass uns einen Blick auf konkrete Maßnahmen werfen, die du JETZT ergreifen solltest, um rechtzeitig die Anforderungen der digitalen Barrierefreiheit zu erfüllen.

Audit und Analyse der bestehenden Website

Der erste Schritt ist immer eine gründliche Bestandsaufnahme – und die ist wirklich unerlässlich. Ein Accessibility-Check kann mit automatisierten Tools wie WAVE, Axe oder Lighthouse durchgeführt werden. Diese Tools analysieren deine Webseite auf Barrierefreiheit und zeigen dir, wo die Probleme liegen könnten.

Aber Achtung: Automatisierte Tests allein reichen nicht aus! Viele Aspekte der Barrierefreiheit können nur durch manuelle Überprüfungen entdeckt werden. Meiner Erfahrung nach ist ein umfassender Check – am besten durch externe Experten – die sicherste Methode, um herauszufinden, ob deine Website den kommenden gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Die gefundenen Barrieren musst du dann dokumentieren und Schritt für Schritt beheben. Besonders wichtig: Teste deine Verbesserungen mit echten Nutzern mit Behinderungen! Nur so kannst du sicherstellen, dass die Barrierefreiheit in der Praxis wirklich funktioniert.

Integration von Barrierefreiheit im Designprozess

Eine Tatsache, die ich immer wieder betone: Barrierefreiheit sollte von Anfang an in den Webdesign- und Entwicklungsprozess integriert werden – nicht erst nachträglich. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern führt auch zu deutlich besseren Ergebnissen.

Für Designer gibt es praktische Hilfsmittel wie das Plugin „Stark“, das bei der Gestaltung barrierefreier Webseiten unterstützt und wichtige Aspekte wie Farbkontraste, Schriftstile und Touch-Target-Größen automatisch überprüft.

Die frühzeitige Integration von Barrierefreiheit in deine Projektprozesse ist absolut entscheidend für den Erfolg. Nachträgliche Anpassungen sind fast immer teurer und weniger effektiv als eine barrierefreie Konzeption von Beginn an.

Erstellung einer Barrierefreiheitserklärung

Öffentliche Stellen und bald auch Unternehmen müssen eine Barrierefreiheitserklärung auf ihren Websites veröffentlichen. Diese Erklärung sollte folgende Punkte enthalten:

  • Den Stand der Barrierefreiheit („vollständig vereinbar“, „teilweise vereinbar“ oder „nicht vereinbar“)

  • Eine Auflistung nicht barrierefreier Inhalte mit Erläuterungen und alternativen Zugangswegen

  • Angaben zur Erstellung und Überprüfung der Erklärung

  • Feedback-Möglichkeiten für Nutzer, die auf Barrieren stoßen

  • Informationen zum Durchsetzungsverfahren

Diese Erklärung muss von der Startseite aus erreichbar sein und mindestens einmal jährlich aktualisiert werden. Klingt bürokratisch? Ist es auch – aber eben auch Pflicht!

Schulung des Teams

Der letzte, aber definitiv nicht unwichtigste Punkt: Du musst dein gesamtes Team schulen und sensibilisieren. Egal ob Designer, Entwickler, Redakteure oder Tester – alle müssen die Bedeutung der Barrierefreiheit verstehen und wissen, wie sie ihren Teil dazu beitragen können.

In Österreich gibt es zum Glück gute Schulungsangebote: Die Johannes Kepler Universität bietet einen Universitätslehrgang für barrierefreies Webdesign, und incite hat einen Online-Lehrgang zu WebAccessibility im Programm. Auch Webinare zu WCAG-Kriterien und barrierefreien PDFs können sehr hilfreich sein.

Mein Tipp: Setze auf einen ganzheitlichen Ansatz mit regelmäßigen Schulungen, sammle Feedback von echten Nutzern und teste kontinuierlich. Nur so wird digitale Barrierefreiheit wirklich nachhaltig in deinem Unternehmen verankert.

Was sind häufige Fehler bei der Umsetzung – und wie vermeidet man sie?

Viele Unternehmen stoßen bei der Umsetzung digitaler Barrierefreiheit auf ähnliche Probleme. Meiner Erfahrung nach scheitern viele Webseiten an einfachen Anforderungen. Diese ließen sich mit wenig Aufwand umsetzen. Das muss nicht sein!

» Fehlende Tastaturnavigation

Ein echter Klassiker unter den Barrieren ist die mangelhafte Bedienbarkeit mit der Tastatur. Viele Menschen mit motorischen Einschränkungen oder Sehbehinderungen nutzen die Tastatur. Sie können keine Maus bedienen. Trotzdem lassen sich viele interaktive Elemente, wie Dropdown-Menüs oder Formulare, nur mit der Maus steuern. Es ist, als würdest Du ein Geschäft nur mit einer Treppe bauen.

Um dieses Problem zu vermeiden, musst du:

  • Alle interaktiven Elemente mit der Tab-Taste erreichbar machen

  • Einen deutlich sichtbaren Fokus-Indikator einbauen

  • Die Tabreihenfolge logisch und intuitiv gestalten

» Unzureichender Farbkontrast

Hier wird oft am falschen Ende gespart: Schickes Design ja, aber bitte nicht auf Kosten der Lesbarkeit! Für normalen Text verlangt die WCAG ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1, für große Texte 3:1. Prüfe das mit kostenlosen Tools wie dem Colour Contrast Analyzer.

Ich empfehle dir kontrastreiche Farbkombinationen wie schwarze Schrift auf weißem Hintergrund (#000000 auf #FFFFFF) oder weiße Schrift auf dunkelblauem Hintergrund (#FFFFFF auf #154360). Diese erfüllen die Anforderungen locker und sehen trotzdem gut aus.

» Komplexe Inhalte ohne Struktur

Ein weiteres Ärgernis: Webseiten ohne klare Struktur. Für Screenreader-Nutzer ist das besonders problematisch. Unstrukturierte Inhalte ohne korrekte Überschriftenhierarchie (H1 bis H6) oder schlecht ausgezeichnete Tabellen und Listen machen die Navigation zum Albtraum.

Verwende daher IMMER semantisch korrektes HTML und achte auf eine logische Dokumentstruktur. Überspringen keine Überschriftenebenen und kennzeichnen Tabellen mit entsprechenden Kopfzeilen.

» Verwendung von Overlay-Tools

Der größte Irrglaube überhaupt: Die Idee, dass du mit einem schnellen Overlay-Tool deine Seite barrierefrei machen kannst. Diese automatisierten Lösungen versprechen, Webseiten per JavaScript-Einbindung barrierefrei zu machen. In Wirklichkeit sind sie aber eher wie ein Pflaster auf einem gebrochenen Bein.

Laut Überwachungsstellen können diese Tools keine vollständige Barrierefreiheit herstellen und schaffen oft sogar neue Hindernisse. Ich habe schon zu viele Webseiten gesehen, die sich auf solche Lösungen verlassen haben und trotzdem durchgefallen sind.

Stattdessen solltest du digitale Barrierefreiheit von Grund auf implementieren. Vertraue nicht auf „Quick-Fix“-Lösungen, sondern investiere in nachhaltige, strukturelle Verbesserungen deiner Website. Glaub mir, das zahlt sich langfristig aus!

Wie bleibt man langfristig konform mit dem Gesetz?

Eins muss ich dir gleich sagen: Die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit ist KEIN einmaliges Projekt, das du abhaken kannst! Du brauchst kontinuierliche Aufmerksamkeit und regelmäßige Überprüfungen. Meiner Meinung nach unterschätzen viele Unternehmer genau diesen Aspekt.

» Regelmäßige Überprüfung und Updates

Okay, du hast deine Website barrierefrei gestaltet – super! Aber jetzt kommt der wichtige Teil: Die regelmäßige Überprüfung ist entscheidend, damit du langfristig die Standards einhältst. Je nach Größe deiner Website empfehle ich dir unterschiedliche Prüfintervalle:

  • Kleine Websites: mindestens halbjährlich checken

  • Mittelgroße Websites: besser vierteljährlich drüberschauen

  • Große Websites: monatlich kontrollieren – keine Ausnahmen!

Für effektive Tests hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Automatisierte Tests mit Tools wie WAVE oder Lighthouse (schnell, aber nicht allumfassend)

  • Manuelle Expertentests, die tiefergehende Probleme aufdecken

  • Nutzertests mit Menschen mit Behinderungen – das bringt dir echtes, wertvolles Feedback!

Besonders wichtig ist außerdem die Überprüfung nach technischen Änderungen oder Content-Updates. Ich habe es schon oft erlebt, dass ein einfaches Update unbeabsichtigt neue Barrieren geschaffen hat. Also bleib wachsam!

» Dokumentation und Nachweispflicht

Das Barrierefreiheitsgesetz verlangt von dir als Dienstleistungserbringer, umfassende Dokumentationen zu erstellen und aufzubewahren. Diese musst du der Öffentlichkeit in schriftlicher und mündlicher Form zur Verfügung stellen – inklusive barrierefreier Formate für Menschen mit Behinderungen.

Du MUSST die komplette Dokumentation für die gesamte Dauer deines Dienstleistungsangebots aufbewahren. Das ist keine Kann-Bestimmung! Wenn die Überwachungsbehörden – in Österreich ist das das Sozialministeriumservice – anklopfen, musst du alle erforderlichen Informationen und Unterlagen sofort vorlegen können.

Bei Nichteinhaltung der Vorgaben rate ich dir dringend, ein Register zu führen, das die betroffenen Produkte und eingegangene Beschwerden dokumentiert. Das könnte dir im Ernstfall viel Ärger ersparen.

» Zukunftssichere Entwicklung mit aktuellen Standards

Die Web Content Accessibility Guidelines sind keine starre Angelegenheit – sie entwickeln sich ständig weiter. Während derzeit WCAG 2.1 die Basis für gesetzliche Anforderungen bildet, wurde im Oktober 2023 bereits WCAG 2.2 veröffentlicht. Die Harmonisierung dieser neuen Version wird vermutlich erst 2025 abgeschlossen sein.

Du musst daher immer am Ball bleiben und Veränderungen bei den Merkmalen deiner Angebote, bei geltenden Barrierefreiheitsanforderungen und Änderungen der harmonisierten Normen stets angemessen berücksichtigen.

Für eine zukunftssichere Entwicklung empfehle ich dir: Geh über die Mindestanforderungen hinaus! Beobachte technologische Entwicklungen kontinuierlich. Wenn du die grundlegenden Prinzipien der digitalen Barrierefreiheit – Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit – konsequent umsetzt, ist dein Unternehmen auch gegen zukünftige Änderungen der Normen gut gewappnet.

Nach der Optimierung ist vor der Optimierung – dieser Grundsatz aus der SEO gilt auch für die digitale Barrierefreiheit. Wenn du denkst, dass du mit der Optimierung fertig bist und dich zurücklehnen kannst, könnte die nächste Regulierung bereits um die Ecke kommen und dich wieder auf Trab halten.

» Fazit: JETZT handeln für eine barrierefreie digitale Zukunft

Digitale Barrierefreiheit ist mehr als eine Pflicht des Gesetzes. Ich sehe darin eine Chance für die Wirtschaft und eine Verantwortung für die Gesellschaft. Das neue Barrierefreiheitsgesetz tritt ab Juni 2025 in Kraft. Es betrifft fast alle österreichischen Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitern. Betroffen sind auch Firmen mit einem Jahresumsatz über 2 Millionen Euro. Ungefähr 1,9 Millionen Menschen in Österreich leben mit Einschränkungen. Diese Tatsache unterstreicht die enorme Bedeutung des Themas.

Eines ist klar: Es reicht nicht, einfach abzuwarten und kurz vor der Frist aktiv zu sein. Das wäre ein großer Fehler! Eine Implementierung barrierefreier digitaler Angebote braucht sorgfältige Planung. Für eine strukturierte Umsetzung und kontinuierliche Pflege braucht es Zeit. Unternehmen, die frühzeitig beginnen, passen ihre Webseiten an die WCAG-Richtlinien an. Sie vermeiden Abmahnungen und profitieren auch von mehr Zielgruppen. Höhere Konversionsraten sind ebenfalls möglich.

Ein ganzheitlicher Ansatz ist besonders wichtig. Er beginnt mit umfassenden Audits und geht über in die Integration der Barrierefreiheit in den Designprozess. Eine regelmäßige Schulung aller Beteiligten ist ebenfalls wichtig. Benötigst du Unterstützung bei der technischen Umsetzung oder Beratung? Dann kontaktiere uns gerne hier!

Meine Erfahrung zeigt: Barrierefreiheit ist kein Projekt, das einmalig ist. Es ist ein fortlaufender Prozess, ähnlich wie SEO. Sie führt zu besseren digitalen Produkten für alle Nutzer. Fähigkeiten oder Einschränkungen spielen keine Rolle.

Firmen, die digitale Barrierefreiheit als Chance begreifen und frühzeitig umsetzen, sind langfristig wettbewerbsfähiger. Sie sind dadurch zukunftssicherer aufgestellt. Worauf wartest du noch? Starte mit der Umsetzung JETZT!

FAQs

Q1. Was bedeutet digitale Barrierefreiheit für Unternehmen? Digitale Barrierefreiheit heißt: Webseiten und digitale Angebote sind für jeden zugänglich. Jeder soll sie nutzen können, egal welche Einschränkungen er oder sie hat. Ab 2025 ist dies Gesetz für Unternehmen. Es bietet auch wirtschaftliche Vorteile, wie mehr Kunden und bessere Verkaufszahlen.

Q2. Welche konkreten Maßnahmen müssen Unternehmen für digitale Barrierefreiheit umsetzen? Unternehmen sollten ihre Webseite prüfen. Bauen Sie Barrierefreiheit in den Designprozess ein. Eine Erklärung zur Barrierefreiheit ist wichtig. Schulen Sie Ihr Team. Regelmäßige Tests helfen. Achten Sie auf die WCAG-Richtlinien. Funktionen wie Tastaturbedienung und guter Farbkontrast sind wichtig.

Q3. Welche rechtlichen Konsequenzen drohen bei Nichteinhaltung der Barrierefreiheit? In Österreich drohen Abmahnungen, wenn Unternehmen die Barrierefreiheit nicht beachten. Ab 2025 können es bis zu 80.000 € sein. Das Sozialministerium überwacht dies. Es stellt bei Verstößen Bescheide aus.

Q4. Wie können Unternehmen langfristig konform mit dem Barrierefreiheitsgesetz bleiben? Regelmäßige Tests sowie Aktualisierungen der Webseite sind wichtig. Eine gute Dokumentation aller Maßnahmen ist wichtig. Beachten Sie aktuelle Standards, wie WCAG 2.2. Verstehen Sie Barrierefreiheit als ständigen Prozess. Integrieren Sie es in alle digitalen Entwicklungen.

Q5. Welche Vorteile bietet die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit für Unternehmen? Neben der Vermeidung von Abmahnungen erweitert sich Deine Zielgruppe. Du steigerst Deine Umsätze und verbesserst die Konversionsraten. Solche Webseiten sind benutzerfreundlicher für alle. Es verringert sich der Aufwand im Kundensupport. Oftmals führt es zu besseren Positionen in Suchmaschinen.