Spam Links zeigen noch immer deutliche Wirkung - leider

Ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen Blog-Artikel schreiben soll, aber schlussendlich trifft die Thematik Spam-Links, als noch immer gängige Praxis im Black Hat SEO, sehr viele. Auch mich. In regelmäßigen Abständen (ca. drei Monate) erhalte ich von wem auch immer, “großzügige Geschenke” in Form von tausenden Spam-Links auf meine Webseite. Unmittelbar danach sinkt mein allgemeines Ranking bei Google! Ich habe diese Thematik nunmehr eingehend in SEO-Kreisen recherchiert und besprochen. Leider passiert das nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Webseitenbetreibern.

SPAM-Links und Black Hat SEO

Black-Hat-Spam-Links haben Wirkung, obwohl Google das bestreitet

Zuerst möchte ich die Frage beantworten, was den eigentlich Spam Links sind und was Black-Hat SEO bedeutet.

SPAM-Links

  • Definition: Unnatürliche, unnötige oder manipulative Verlinkungen
  • Häufige Merkmale: Irrelevante oder schlecht gestaltete Websites, Keyword-Stuffing, automatisch generierte Inhalte
  • Ziel: Kurzfristige Verbesserung der Suchmaschinenposition oder um anderen Websites zu schaden.

Black Hat SEO

  • Definition: Techniken, die gegen die Richtlinien von Suchmaschinen verstoßen
  • Beispiele: Keyword-Stuffing, Cloaking, Doorway-Seiten, versteckter Text
  • Ziel: Schnelle und unethische Verbesserung oder Verschlechterungen der Suchmaschinenposition

Die negativen Auswirkungen von Spam-Links auf das Ranking

Abgesehen davon, dass das Einkaufen von billigen massenhaften Links ohnedies ein SEO-technischer Schwachsinn ist, sind die Auswirkungen auf das Google-Ranking noch immer enorm. In den vergangenen Monaten untersuchten wir mehrere Fälle von drastischen Ranking-Einbrüchen innerhalb unseres SEO-Netzwerks und stießen dabei häufig auf unnatürliche Linkprofile. Mithilfe von SEO-Tools wie Sistrix lässt sich der Zusammenhang zwischen den Backlinks und dem Ranking-Einbruch leicht erkennen. In allen untersuchten Fällen konnten wir nach dem Auftauchen der minderwertigen Backlinks einen unmittelbaren Absturz der Rankings feststellen.

Wir haben uns natürlich gefragt, wie solch ein unnatürliches Linkprofil entstanden ist. Es gibt immer noch sture Webseitenbetreiber, die sich durch den Kauf von günstigen Backlinks Vorteile im Ranking erhoffen. Dieses Geld ist jedoch definitiv verschwendet, da Google mittlerweile ausgezeichnet in der Lage ist, gute von schlechten Backlinks zu unterscheiden.

Wir stellten jedoch auch fest, dass viele Webseitenbetreiber Backlinks von unbekannten Quellen erhielten und anschließend mit Ranking-Einbrüchen konfrontiert wurden. Dazu gehört auch meine eigene Seite. Beim ersten Mal vor etwa einem Jahr habe ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht. Aber da es mittlerweile bereits dreimal passiert ist und der beabsichtigte Effekt (von wem auch immer) bei den Rankings stets eingetreten ist, ärgert mich das schon seit geraumer Zeit.

 

Warum also, macht es Google Black Hat Linkeinkäufern so leicht?

Bei eingehenden Untersuchungen meiner Webseite sowie anderen betroffenen Seiten lässt sich leicht erkennen, wie viele und welche schädlichen Backlinks plötzlich ins Spiel kommen. Diese Backlinks stammen häufig in großer Menge, zu Tausenden, vorwiegend aus dem asiatischen Raum. Solche Backlinks können ganz einfach auf offiziellen Webseiten im Internet erworben werden. Man muss nicht einmal gezielt nach schlechten Backlinks suchen, sondern kann zum Beispiel auf eBay 1000 Backlinks für $ 30 erwerben. Dass diese Backlinks keinen seriösen Ursprung haben, liegt bei dieser Menge und diesem Preis auf der Hand.

In der Vergangenheit wurden solche Massen-Backlinks gezielt eingesetzt, um anderen Webseitenbetreibern – etwa Mitbewerbern – absichtlich zu schaden. Üble Gesellen ließen Tausende von schlechten Backlinks auf andere Seiten verlinken. Dies war leider eine verbreitete Vorgehensweise im sogenannten Black Hat SEO. Glücklicherweise hat Google diese Problematik erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. An dieser Stelle möchte ich Google keineswegs verteufeln, möglicherweise funktionieren die Spam-Erkennungsmaßnahmen des Suchmaschinengiganten in den meisten Fällen, aber bei vielen der von uns untersuchten Seiten eben nicht. Das ärgert mich.

Warum veröffentliche ich diese Informationen? Ich möchte alle warnen und gleichzeitig darüber informieren, dass plötzliche Ranking-Einbrüche auch durch solche Faktoren verursacht werden können.

Was kann man gegen Spam Links und einem Ranking-Abfall tun?

In der Google Search Console kann man eine sogenannte Disavow-Datei im TXT-Format hochladen. Damit teilt man Google mit, welche Domains oder einzelne URLs im eigenen Linkprofil nicht berücksichtigt werden sollen. Es dauert eine Weile, aber in den meisten Fällen erholen sich die verlorenen Rankings wieder – zumindest bis zur nächsten SPAM-Attacke.

Als SEO-Experten können wir solche Ranking-Einbrüche leichter bewältigen, da wir über die entsprechenden SEO-Tools verfügen und damit schnell die betroffenen Backlinks identifizieren können. Aber was ist mit den Webseitenbetreibern, die dieser Problematik hilflos ausgeliefert sind? Insgesamt ist es ein mühsames und zeitaufwendiges Unterfangen, das Linkprofil zu analysieren und anschließend entwerten zu lassen.

Ich persönlich habe das Glück, nicht von einer Webseite und deren Erfolg für meine Lebensgrundlage abhängig zu sein. Aber es gibt Tausende von Webseitenbetreibern, bei denen dies nicht der Fall ist. Hier muss Google endlich konsequent handeln, wie es von den Verantwortlichen der Suchmaschine eigentlich schon längst angekündigt wurde. Black Hat SEO muss endgültig eingedämmt werden!